Bewirkt Resolution der Gemeinde Pressbaum Planänderung?
Der von den ÖBB geplante Totalumbau des Bahnhofs Tullnerbach Pressbaum sieht die Errichtung eines Mittelbahnsteigs und die Reduzierung um ein durchgehendes Gleis vor. Dafür soll durch ein eigenes Zungengleis der Bahnhof zum Zugwendebahnhof für die Schnellbahn S 50 werden.
Dadurch würde aber ein großer Teil der Pendler aus den Pressbaumer Ortsteilen Dürrwien und Rekawinkel sowie aus Teilen Eichgrabens, die auf die Bahn umsteigen wollen, noch mehr als bisher auf der B44 durch ganz Pressbaum zum Bahnhof Tullnerbach durchfahren (derzeit sind es bereits über 14.000 Kfz am Tag) und durch den Ausstoß der Treibhausgase den Klimaschutz weiter gefährden.
Die pro Pressbaum SPÖ hat daher bereits am 30. Mai dieses Jahres im Gemeinderat einen Resolutionsantrag an das Umweltministerium, die Landesregierung, den Verkehrsverbund Ostregion, die ÖBB Infrastruktur AG und Personenverkehrs AG gestellt, die Schnellbahn S 50 nicht in Tullnerbach Pressbaum wenden zu lassen, sondern mindestens bis Rekawinkel zu verlängern.
Dieser Antrag wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen und die Resolution der Gemeinde an alle genannten Stellen versendet. Leider gibt es von diesen Stellen bis jetzt keinerlei Reaktion.
Zumindest das grün geführte Umweltministerium sollte zeigen, dass sie die eigenen Klimaschutzziele ernst nimmt und gemeinsam mit der Landesregierung den Antrag unterstützt.
Dr.Peter Großkopf
Pro Pressbaum SPÖ
Eine Parteiaussendung praktisch wortwörtlich zu übernehmen entspricht weder der journalistischen Sorgfaltspflicht noch einem Mindestanspruch an Qualität.
Schon die Worte ‘Tu-Pr WIRD zu eine Zugwendebahnhof für die S50’ sind falsch. Tu-Pr IST ein Zugwendebahnhof derzeit für die S50, in Zukunft vielleicht für die S80.
Zur Horrorvorstellung vieler Autofahrten nach Tu-Pr habe ich einen ausführlichen Kommentar auf FB in die Gruppe Tullnerbach/Pressbaum zu dieser Parteiaussendung(Pro-Pressbaum) eingestellt mit den Verbesserungen für Pressbaum,Dürrwien und Eichgraben, eine geringe Verschlechterung erfährt aus heutiger Sicht nur Rekawinkel. Niemand konnte mir bisher eine falsche Darstellung der zukünftigen Verhältnisse nachweisen.
Eine Autofahrt nach Tu-Pre wird auch in Zukunft keine ‘vernünftige’ Option sein. Spätestens nach dem 2.Mal, wo kein Parkplatz in Tu-Pre zur Verfügung sein wird hört sich das auch auf. So viel mehr Parkplätze wird es nicht geben. Klimakeule bitte wieder einpacken.
Um der im Kommentar als nicht entsprechend bezeichneten Sorgfaltspflicht zu entsprechen und dem Qualitätsanspruch der Veröffentlichung zu genügen, folgende Klarstellungen:
In den letzten Jahren war der Bahnhof Tullnerbach Pressbaum werktäglich Zugwendebahnhof für
17 Züge der S 50, die hier im Stundentakt wendeten und zu einem immer stärker werdenden moto-rsierten Zubringer und Verteilerverkehr auf der B44 geführt haben. Erst seit Dezember 2019 wurden nach mehrjährigem Bemühen der SPÖ Pressbaum vom VOR und den ÖBB von den 17 Zügen 7 in der Hauptverkehrszeit bis Eichgraben verlängert und durch die seither gegebene dichtere Bedienung der ÖBB-Verkehrsstellen Pressbaum, Dürrwien und Rekawinkel eine gewisse Verringerung des motorisierten Individualverkehrs auf der B44 bewirkt.
Durch die aktuelle Umbauplanung des Bahnhofs Tullnerbach Pressbaum mit Mittelbahnsteig und einem eigenen Zungengleis für die Wende der Schnellbahn besteht nun die Befürchtung, dass damit deren Viertelstundentakt (S 50 und/oder S 80) zwischen Wien und Tullnerbach Pressbaum bereits geplant ist, obwohl hierfür im seit Dezember 2019 und bis 2030 gültigen neuen Verkehrsdienste-vertrag mit den ÖBB weder betriebliche noch finanzielle Mittel vorgesehen sind. Dadurch würde sich nämlich die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs ab und nach Tullnerbach Pressbaum deutlich er-höhen und ab und bis Rekawinkel zu einem weiteren Ansteigen des motorisierten Zubringer-und Ver-teilerverkehrs mit allen negativen Umweltauswirkungen führen und die Erreichung der Klimaziele gefährden.
Um dies zu vermeiden, hat die Stadtgemeinde Pressbaum in ihrem Resolutionsantrag an Umweltmi-nisterium, Landesregierung, VOR und ÖBB die Verlängerung der derzeit im Bahnhof Tullnerbach Pressbaum wendenden Züge der S 50 bis zumindest Rekawinkel gefordert. Dadurch würde durch das verdichtete Zugangebot für Pressbaum, Dürrwien und Rekawinkel eine weitere Verlagerung des mo-torisierten Individualverkehrs (MIV) von der Straße auf die Schiene erfolgen. Außerdem wäre für einen allenfalls in ferner Zukunft kommenden Viertelstundentakt zwischen Wien und Tullnerbach Pressbaum im Bahnhof kein eigenes Zungengleis für die Schnellbahnwende notwendig und der der-zeit bautechnisch geplante und zur Genehmigung eingereichte sündteure Bau eines Mittelbahnsteigs nicht mehr erforderlich. Die dadurch eingesparten Mittel könnten für die Verdichtung des Fahrplans verwendet werden.
In einer Stellungnahme zur Resolution der Gemeinde hat der VOR als Gesellschaft des Landes NÖ Be-reitschaft erkennen lassen, den Halbstundentakt der Schnellbahn so weit wie möglich auszubauen und nicht nur zu den Hauptverkehrszeiten anzubieten. Vom Umweltministerium fehlt bis dato jeg-liche Reaktion.
Dr. Peter Grosskopf
Gemeinderat pro Pressbaum SPÖ
Sie schreiben “allenfalls in ferner Zukunft kommenden Viertelstundentakt”.
Ist Ende 2024 für sie ferne Zukunft?
Sie schreiben nicht über das gleichzeitig mit Tu-Pre verbesserte Zugangebot für Pressbaum, Dürrwien usw..
Sie schreiben auch nicht über das kaum vergrößerte Angebot an Parkplätzen in Tu-Pre.
Warum wohl?
Ende 2024 wäre sicher nicht ferne Zukunft, aber ein Viertelstundentakt bis Tullnerbach Pressbaum bedürfte eines geänderten Verkehrsdienstvertrags mit Regelung der Finanzierung. Nach Auskunft des Landes NÖ und des VOR ermöglicht der derzeitige Ver-kehrsdienstevertrag nach Fertigstellugng des Umbaus des Bahnhofs Tullnerbach Pressbaum die ganztägige Verlängerung des S 50 Halb-stundentakts bis Eichgraben vor. Die Frage ist nur, wer braucht dann noch den Mittelbahnsteig im Bahnhof mit dem Umbau des Übergangs-stegs. Die S 50 fährt weiter bis Eichgraben und für einen Viertelstundentakt genügt der Haus-bahnsteig. Der Mittelbahnsteig mit zusätzlichem Aufgang bzw. Lift zum Mittelbahnsteig, über den alle Reisenden müssten, wäre obsolet.